G. RossiniDer Barbier von Sevilla

19. Mai 2017 - 19:30

Die Oper am Nationaltheater Mannheim lädt alle Bewohner der E-Quadrate ein zum Besuch der Vorstellung:

Der Barbier von Sevilla

Komische Oper von Gioacchino Rossini

Am Freitag ist wieder ALPHABET-Einladung! Hier gibt es eine Kurzeinführung zum Stück:

»Figaro, Figaro, Figaro!« Die Auftrittsarie des gewitzten Barbiers Figaro, dessen Einfallsreichtum und Verstellungskünste nicht nur für jede Menge Situationskomik, sondern auch für ein glückliches Happy End sorgen, zählt zu den bekanntesten Opernarien überhaupt – und der Barbier von Sevilla zu den beliebtesten Stücken des Opernkanons. Dabei war die Uraufführung in Rom 1816 ein echtes Fiasko und der erst 23-jährige Komponist musste das Theater unter Buhrufen und Pfiffen verlassen. Möglicherweise waren Anhänger des Komponisten Giovanni Paisiello daran schuld, dessen Barbier-Version von 1782 auch zu Rossinis Zeit noch auf den Spielplänen stand. Beide Komponisten beziehen sich auf eine gemeinsame Vorlage, nämlich die Komödie Le Barbier de Séville ou la Précaution inutile von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais aus dem Jahr 1775.

Die Handlung lässt sich knapp zusammenfassen: Graf Almaviva liebt Rosina. Diese jedoch wird von ihrem geldgierigen Vormund Bartolo aufs Strengste bewacht, denn er selbst möchte sie heiraten, um an ihren Reichtum zu kommen. Mit der Hilfe Figaros gelingt es Almaviva, in das Haus Bartolos einzudringen – einmal als Musiklehrer, einmal als Offizier verkleidet – und Rosina nicht nur seine Liebe zu gestehen, sondern auch aus den Fängen Bartolos zu befreien.

Rossini erzählt die Geschichte nicht als Seelendrama, bei dem individuelle Gefühle im Zentrum stehen. Er findet vielmehr eine musikalische Sprache, die das Tempo und Timing der Komödie präzise einfängt und dabei einen Sog entfaltet, dem man sich kaum entziehen kann. Die niederländische Regisseurin Monique Wagemakers, die selbst vom Tanz her kommt, greift genau diesen Aspekt auf: Wie in einem Setzkasten stehen hier verschiedene Bilder nebeneinander auf der Bühne, die mit einem Kameraschwenk vergleichbar erscheinen und verschwinden können. Die Figuren bewegen sich in genau choreographierten Formationen durch diese Räume und machen so den Esprit der Musik auf ganz direkte Weise spürbar. Die Spielweise lässt dabei an Techniken der italienischen Stegreifkomödie »Commedia dell’arte« denken, deren Masken, Typen und Situationen auch für den Komponisten eine wichtige Inspirationsquelle waren.

Hier geht’s zur Video-Kurzeinführung: