Allgemein, Mitsingen, Musiktheater, überdiesALPHABET meets POPPEA

Der ALPHABET-Chor in der Neuinszenierung von Claudio Monteverdis
Krönung der Poppea

 

ALPHABET-Chormitglied Simone Baßler berichtet:

»Was uns alle verbindet, ist die Liebe zur Musik, die Freude am gemeinschaftlichen Singen und jetzt auch das Glück, an einer Opernproduktion mitwirken zu dürfen. Welch ein Geschenk! Na ja, vielleicht hat uns auch die Abenteuerlust dazu getrieben, allabendlich bis spät in der Mitarbeiter-Kantine auf den Auftritt zu warten… Nach wie vor strahlen die Gesichter des Alphabet-Chors (neben Anzeichen von erheblichem Schlafdefizit) eine Faszination aus, die die meisten von uns sich vor der intensiven Probenzeit nicht haben ausmalen können (Alte „Bühnenhasen“ ausgenommen). Mitzuerleben, wie aus einer Idee und Notenwerten auf Papier aus vergangenen Jahrhunderten ein Gesamtwerk entsteht. Zu sehen, wie viele Rädchen zusammenspielen müssen, damit aus Ideen große Gefühle erwachsen können – und wir sind eines dieser Rädchen. Zu jeder Probe hat Lorenzo Fioroni neue Ideen, wie er uns im Gesamtgeschehen einsetzen kann, obwohl im ursprünglichen Opernskript gar kein Chor vorgesehen ist! Und – ach du Schreck! – dazu sollen wir auch noch eine „frottola“ tanzen – ob wir wohl Füße, Stimme und Körperspannung noch rechtzeitig vor der Premiere koordiniert bekommen? Aber Milo Momm erweist sich als sehr geduldiger Lehrer. Es wird auf alle Fälle viel gelacht während der Proben.

 

Bei der Orchesterprobe durften wir jetzt auch schon“Il gusto barocco“ unter Jörg Halubek erleben, das kleine aber feine Barockorchester, das auch schon bei der Ulisse-Inszenierung der letzten Spielzeit mitgewirkt hatte. Die alten Instrumente harmonisieren wunderbar mit den tollen Stimmen der Solisten. Bei unseren Märschen in Gummistiefeln durch das Wasser müssen wir jetzt zusätzlich noch darauf auchten, dass die teuren alten Instrumente keine Spritzer abbekommen.

 

Die lange Warterei bei den allabendlichen Proben zwischen den einzelnen Auftritten geben Gelegenheit, diesen zufällig zusammengewürfelten Haufen ambitionierter Laiensänger-/innen näher kennenzulernen. Welch ein buntes Panoptikum an Sanges-Erfahrungen ist dieser Chor. 80 unterschiedliche Persönlichkeiten erfüllen sich den Traum von der großen Bühne – nach der ersten Maskenprobe werden wir (zumindest optisch) zu einer homogenen Masse, die zu einem Teil des großen Ganzen wird.

 

Die Inszenierung der „Poppea“ ist modern mit vielen historischen Bezügen – wir sind alle sehr gespannt, wie das Publikum in den verschiedenen Vorstellungen darauf reagieren wird. Aber schon jetzt haben wir viel Spaß dabei!«

 

Simone Baßler