Allgemein, überdiesFünf Dinge, die Sie schon immer wissen wollten: Benjamin Britten

EINS

Benjamin Britten wurde am 22. November 1913 in Lowestoft, Suffolk, als das jüngste von vier Kindern geboren. Sein Vater war Zahnarzt, Mutter Edith sang und spielte Klavier. Bei ihr erhielt er auch schon mit fünf Jahren seinen ersten Klavierunterricht. Mit dieser Grundlage war der talentierte und wissbegierige Junge bereits mit acht Jahren in der Lage, sein erstes eigenes Werk zu komponieren: »Chaos und Kosmos”«— ein Griff nach den Sternen. Mit 16 beginnt er sein Studium am Royal College of Music und verlässt, mit großer Erleichterung, sein strenges Elternhaus. Acht Jahre später steht Britten unter Vertrag mit dem Musikverlag Boosey and Hawkes und lernt im selben Jahr den Tenor Peter Pears kennen, der bis zu seinem Tod sein Lebensgefährte verblieb.

ZWEI

Der britische Komponist war ein Pazifist. Schon als Kind hatte er einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und fühlte sich nie den Stärkeren, sondern immer den Schwächeren und Außenseitern verbunden. Als der zweite Weltkrieg 1939 ausbrach, floh Britten mit seinem Partner in die Vereinigten Staaten.  Nach drei Jahren im Exil kehren er und Pears wieder in ihre ersehnte Heimat zurück und werden in zweiter Instanz vom Kriegsdienst befreit.

DREI

In dem Zeitraum nach seiner Rückkehr fragt der Bostoner Dirigent und Mäzen S. Koussevitzky Britten, was er gerne komponieren würde, wenn er die nötige Zeit hätte. Mit seiner Antwort »eine Oper« setzt der Komponist den ersten Stein für »Peter Grimes« und erhält von Koussevitzky einen Auftrag für das Werk.

VIER

Britten war der erste Dirigent, der die 14. Sinfonie Schostakowitschs außerhalb Russlands aufgeführt hat – tatsächlich ward ihm das Werk gewidmet.
Und wenn er mal nicht als Muse, Komponist oder Klavierbegleiter fungierte, gründete er eines der erfolgreichsten Festivals der klassischen Musik in Aldeburgh, das seither dort jährlich stattfindet.

FÜNF

Wenige Monate nach seiner Erhebung zum Baron Britten of Aldeburg verstirbt Britten am 4. Dezember 1976 in den Armen seines Partners. In Großbritannien trauert selbst Elisabeth II. um den »Henry Purcell des 20. Jahrhunderts«. Nun knapp 43 Jahre nach seinem Tod wird Benjamin Britten auf unterschiedlichste Weise erinnert – sei es über die gleichnamige Rosensorte, eine Bucht in der Antarktis oder einen Asteroiden.

 

Seine Mutter träumte davon, dass er als »viertes B« in die Musikgeschichte eingehen würde – Bach, Beethoven, Brahms  - Britten?

Ob er eines Tages tatsächlich ins Pantheon der ganz Großen gehoben wird, ist noch abzuwarten – bis dahin könnt ihr »Peter Grimes« ab dem 3. November 2019 im NTM besuchen.

Bis zum nächsten Eintrag!

 

 

Lena Stojsic