Alphabet FestivalEinladung der N-Quadrate

Alphabetfestival: Einladung der N-Quadrate

 

Für alle Bewohner der N-Quadrate machen wir am 18. Februar 2018 eine Sondereinführung. 

TREFFPUNKT IM UNTEREN FOYER UM 17.30 UHR beim großen A

 

»Das nächste Mal schreibe ich eine Mozart-Oper…«

 

Noch während Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal in Dresden die Uraufführung der ersten gemeinsamen Oper Elektra (1909) vorbereiteten, tauschten sie sich über künstlerische Zukunftspläne aus. Nach der Tragödie um die mykenische Königstochter schwebte Komponist und Dichter etwas Leichteres, eine Komödie oder Buffo-Oper vor. Tatsächlich schrieb Hofmannsthal in nur wenigen Tagen einen Handlungsentwurf nieder; und bereits wenig später begann Strauss mit der Komposition. Die Einflüsse, die dichterisch wie musikalisch Eingang in das Werk fanden, reichen von Mozarts Figaro über Molière bis zur Wiener Posse, vom Wiener Walzer bis zur altitalienischen Kanzone und zum derben Volkslied. Zusammengehalten wird diese Fülle dabei durch modernste Kompositionstechniken wie zum Beispiel den umfassenden Einsatz von Leitmotiven. Was an der Oberfläche nach lustiger Walzerseligkeit klingt, ist in seiner Textur und Komplexität in Wirklichkeit ganz und gar dem 20. Jahrhundert verpflichtet.

Diese Begegnung von Vergangenheit und Gegenwart, die Frage nach dem Wesen von Zeit und Vergänglichkeit ist auch inhaltlich Thema des Stückes: Die Feldmarschallin von Werdenberg pflegt eine Liebesbeziehung zum sehr viel jüngeren Grafen Octavian. Als ihr Cousin Baron Ochs von Lerchenau sie um einen Hochzeitswerber bittet, der seiner zukünftigen Braut Sophie von Faninal eine Rose überbringen soll, sendet die Feldmarschallin ihren Octavian. Und natürlich kommt, was kommen muss: Octavian und Sophie verlieben sich. Am Ende haben Marschallin und Ochs das Nachsehen.

 

Seit der Uraufführung des Rosenkavalier im Jahr 1911 hat sich eine Aufführungstradition etabliert, die auf prunkvolle Rokoko-Ausstattung à la Wien um 1740 setzt. Olivier Tambosi nahm in seiner Mannheimer Neuinszenierung 1997 behutsam Bezug auf diese Tradition, setzte aber einen eindeutigen Fokus auf die Arbeit mit den Figuren. So zitieren die Kostüme zwar die Zeit des Rokoko, dienen in ihrer Überzeichnung und grellen Farbigkeit aber zugleich der Charakterisierung der Figuren. Das Bühnenbild selbst ist dagegen auf das Wesentliche reduziert, arbeitet aber auch mit deutlichen Farbakzenten und erzeugt so eine traum-artige Atmosphäre: Das Haus der Marschallin ist mit silbernem Boden ausgelegt – der Farbe der Rose, die Octavian Sophie überreicht. Das Palais Faninals besteht aus goldenen Kanonenrohren und das Wirtshaus des dritten Aktes ist ganz in Rot gehalten.