Konzert, MusiksalonMozarts Kammermusik

4. November 2018 - 11:00

Musiksalon//Klassik

Oberes Foyer

Kammermusik und Freundschaft: Was hat das miteinander zu tun?

Für Mozart besonders viel. 1781 zog der damals 25 jährige Komponist nach Wien, er war in Salzburg aus den Diensten des Erzbischofs entlassen worden und wollte nun als Komponist, Lehrer und Interpret freier arbeiten. Tatsächlich wurden die zehn Jahre, die er bis zu seinem Tod in Wien lebte, die produktivsten seiner Schaffenszeit. Diese neue Freiheit bedeutete auch, dass er sich immer wieder um Geldgeber bemühen musste.

So suchte er als Lehrer auch stets neue Schüler. Eine langjährige Schülerin von ihm wurde schließlich Franziska von Jacquin. Sie war Tochter eines Professors für Botanik und Chemie, der in seinem Haus gerne wissenschaftliche Gesellschaften empfing. Das Kontrastprogramm für die Jüngeren gestaltete ihr ebenfalls sehr musikalischer Bruder Gottfried. Den Weg in diese geselligen Runden fand dann auch Mozart, der sowieso gerne in den Salons und Freimaurerlogen der Stadt unterwegs war.
Bald wurden die beiden Geschwister enge Freunde des Komponisten. Zu ihrem Kreis stieß auch der Klarinettist Anton Stadler, dessen Klarinettenspiel Mozart 1784 bei einem Konzert im Wiener Burgtheater in seinen Bann geschlagen hatte.

Für Klarinette, Klavier und Bratsche komponierte Mozart das Trio in Es-Dur dem später der Name Kegelstattt-Trio gegeben wurde. Ob er es tatsächlich auf der Kegelbahhn verfasst hat, weiß man nicht. Die Vermutung, dass er es zum Musizieren für sich und seine Freunde verfasste, liegt da schon näher. Denn aufgrund der Besetzung lässt sich jede der Stimmen einer konkreten Person zuordnen und die Intimität der drei Freunde ist in der Musik zu hören.

Drei Jahre später komponierte er ein Quintett, dass bald als das Stadler Quintett bekannt wurde, denn darin spielte Anton die Bassettklarinette, deren Klang tiefer und voller ist als der der herrkömmlichen Klarinette.

Insgesamt gefiel die Klarinette Mozart, weil ihre Klangfarben denen der Singstimme ähneln. Und da er es hervorragend verstand dieses besondere Instrument in seinen Komposition erklingen zu lassen, meint man in diesem Stück wiederum Passagen aus seinen später entstandenen Opern „Die Zauberflöte“ und „La Clemenza di Tito“ zu hören.

Neben diesen beiden Stücken steht am Sonntag den 4. November um 11 Uhr auch das Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello, das Mozart 1785 komponierte auf dem Programm, wenn sechs Musiker des Orchesters im Oberen Foyer zusammenkommen um im Rahmen des Musiksalons ein sehr freundschaftliches Konzert zu geben.

 

von Carlotta Riedelsheimer