Konzert, MusiksalonMusiksalon: Texte, Musik und Filme aus den Wilden Zwanzigern

8. Juli 2017 - 22:15

Musiksalon // KLASSIK EXTRA

Ensemble »Musiksalon«

Von Dada bis Futurismus und Surrealismus – die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts sind von Umbrüchen und Aufbrüchen geprägt, die nicht nur die Kunstwelt grundlegend verändert haben. Insbesondere die 1920er-Jahre werden zum Jahrzehnt der Grenzüberschreitungen, nicht zuletzt auch dank der technischen Entwicklungen, etwa im Bereich der Foto- und Filmkunst.

Hans Richters Rhythmus 21 und Walther Ruttmanns Opus 2 zählen zu den frühesten abstrakten Kurzfilmen überhaupt. An die Stelle von Narration tritt die Auseinandersetzung mit den Grenzen des Mediums Film, auf die Spitze getrieben in Man Rays »cinepoeme« Emak Bakia. Aber auch in der Musik werden Grenzen gesprengt: Sei es in Varèses Zukunftssounds, in Weberns ausgetüftelter Zwölfton-Musik oder in Hindemiths Karacho-Kammermusik, über die ein zeitgenössischer Kritiker schrieb: »Man steht einer Musik gegenüber, wie sie zu denken, geschweige zu schreiben noch nie ein deutscher Komponist von künstlerischer Haltung gewagt hat.«

Ähnliches kann man auch über Richard Hülsenbecks „Phantastische Gebete“  aus dem Cabaret Voltaire in Zürich sagen. Anklänge an Futurismus, Expresssionismus und Alltagssprache verbinden sich zu einer rhythmischen Lyrik von größter provokativer Kraft.

So befruchten sich Literatur, Musik und bildende Kunst in diesen Jahren  gegenseitig. Das eigens für diesen Anlass zusammengetretene »Ensemble Musiksalon« erweckt das Gesamtkunstwerk der »Roaring Twenties« wieder zum Leben.

 

MIT:

Ensemble Musiksalon: Dennis Posin (1. Violine), Orlando Fellows (2. Violine), Julien Heichelbech (Viola), Eun-Ae Junghanns (Violoncello), Lukasz Klusek (Kontrabass), Christoph Rox (Flöte/Piccolo), Georg Lustig (Oboe), Carsten Bolz (Klarinette/Es-Klarinette), Eberhard Steinbrecher (Fagott), Stefan Berrang (Horn), Lukas Zeilinger (Trompete), Matthias Gromer (Posaune), Lorenz Behringer(Schlagzeug), Anna-Maria Hölscher (Akkordeon), Kai Adomeit (Klavier), Jan Dvořák (Lesung)

Musikalische Leitung: Wolfgang Wengenroth