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Wer inszeniert Don Giovanni?
FINALE Regie-Wettbewerb

Das Gewinnerteam des internationalen Regie-Wettbewerbes ist gekürt worden!

Ekaterina Vasileva (Regie) und Sonya Kobozeva (Bühne und Kostüme) haben die Jury überzeugt und werden Mozarts Don Giovanni im Juli 2018 in Mannheim inszenieren.

Die Begrüdnung der Jury lautet wie folgt:

Die Regisseurin Ekaterina Vasileva und ihre Bühnenbildnerin Sonya Kobozeva haben das ausgefallenste Konzept des Wettbewerbs vorgelegt – ein Konzept, das in gewissem Sinne die Grenzen von Vernunft und gutem Geschmack sprengt.

Als einziges Team unter den Finalisten haben sie den komödiantischen Aspekt von Mozarts Werk  in den Mittelpunkt gestellt und dafür eine grotesk überzeichnete und disproportionierte Welt entwickelt.

Die im Stück angelegten Männer- und Frauenbilder werden comicartig vergrößert und zur Grundlage einer Dramaturgie der Überraschungen und Bosheiten gemacht. Assoziationen an die Wilde Malerei der Achtziger Jahre oder die surrealen Welten eines Charms oder Bulgakow drängen sich auf. Menschliche und tierische Körper werden zum Baumaterial einer Bühnenwelt, die zugleich psychischer Innenraum und abstrakte Kunstwelt ist.

Die Jury ist überzeugt, dass Ekaterina Vasileva durch ihre energetische und charismatische Persönlichkeit dieses „unwahrscheinliche“ Projekt möglich machen wird und spricht ihr deshalb den ersten Preis des Regiewettbewerbs zu.

Ekaterina Vasileva, Regisseurin, geboren 1988 in Moskau (Russland). Studium der Musiktheater-Regie an der Russischen Akademie für Theaterkunst (RATI-GITIS), Chef-Regisseurin am Chelyabinsk State Academic Opera and Ballet Theatre. Engagements u.a. in Moskau, Novosibirsk, Astrakhan und Chelyabinsk. Zu ihren Arbeiten zählen der Doppelabend mit Alfredo Casellas Favola d’Orfeo und Bohuslav Martinus Ariadna (Moskau, 2016), Charles Gounods Faust (Chelyabinsk, 2015), Maurice Ravels L’Enfant et les sortilèges (Moskau, 2012) und die Uraufführung der Oper Et Cetera von Marina Khorkova, basierend auf Alexander Solschenizyns Archipel Gulag am Theater am Gleis in Winterthur (2016). Ihre Diplom-Inszenierung von Grigori Frids Tagebuch der Anne Frank wurde 2016 mit dem nationalen Theaterpreis »Goldene Maske« ausgezeichnet. In der Spielzeit 2017/18 wird sie u.a. den Abend CoOPERAtion mit acht zeitgenössischen Kammeropern, Kalevi Ahos Frida and Diego (beides in Moskau) sowie Gaetano Donizettis Don Pasquale in Chelyabinsk erarbeiten.

Zum  Nachhören hier der Bericht des SWR SWR2.

Und hier aus der ARD-Mediathek ARD-Mediathek.

 

 

 

Finale

Am vergangenen Freitag, 30. Juni, hatten acht Finalisten die Möglichkeit, ihre Konzepte einer Jury vorzustellen, die neben der Opernleitung und dem GMD Alexander Soddy auch mit externen Gutachtern wie dem renommierten Kritiker und Journalisten Michael Stallknecht besetzt war. Das Gewinnerteam wurde am 1. Juli 2017 im Vorfeld der Premiere von Aufstand und Fall der Stadt Mahagonny bekannt gegeben.

Die radikal unterschiedlichen Lesarten spannten ein weites Feld möglicher Umsetzungen auf und ließen  der Jury die Entscheidung nicht leichtfallen. So wurden neben dem ersten auch zwei zweite Plätze vergeben. Mit dem Team um Milo Pablo Momm sowie um Pia Partum aus Warschau sollen in den kommenden Jahren gemeinsame Arbeiten realisiert werden.

Die Finalisten waren:

  1. Fanny Gilbert-Collet (Regie), Benoît Brunet-Poirier (Bühne) und Barbara Del Piano (Kostüme) aus Belgien
  2. Milo Pablo Momm (Regie), Erika Hoppe (Bühne), Jan Hoffmann (Kostüme), Ekaterina Kel (Dramaturgie) und Martin Lechner (Video) aus Berlin und Mannheim (2. Preis)
  3. Marcos Derbyshire (Regie) und Martin Hickmann (Bühne) aus Argentinen und Österreich
  4. Pia Partum (Regie), Magda Maciejewska (Bühne), Andrzej Sobolewski (Kostüme), Agnieszka Dmochowska-Sławiec (Choreographie) und Marek Zamojski (Video) aus Polen (2. Preis)

  5. Luise Kautz (Regie), Julia Katarina Berndt (Bühne), Hannah Barbara Bachmann (Kostüm) und Simon Janssen (Video) aus Hamburg

  6. Ludivine Petit (Regie), Stefanie Heinrich (Bühne und Kostüme) und Georges Bloch (Dramaturgie) aus Frankreich

  7. Kai Anne Schumacher (Regie), Tobias Flemming (Bühne) und Xenia Lassak (Kostüme)

 

Alle acht Konzepte sind noch bis zum 9. Juli im Oberen Foyer des Nationaltheaters ausgestellt.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Karin und Carl-Heinrich Esser Stiftung.

 


 

Das Gewinnerteam wird am 1. Juli 2017 bekannt gegeben.

Als große Premiere im Rahmen des neu ausgerichteten Musiktheaterfestivals »Mannheimer Sommer« (ehemals Mannheimer Mozart Sommer) steht am 14. Juli 2018 Mozarts Don Giovanni auf dem Programm. Die musikalische Leitung übernimmt Generalmusikdirektor Alexander Soddy – aber wer wird die »Oper aller Opern« inszenieren?

Um Regieansätze und Produktionsteams jenseits der bekannten Pfade ausfindig zu machen, hat die Oper am Nationaltheater Mannheim einen internationalen Regiewettbewerb ausgeschrieben. Ein voller Erfolg: Über fünfzig Einsendungen aus neun Ländern erreichten uns mit detaillierten Konzeptvorschlägen, Bühnenbildentwürfen, Bildmaterial und Storyboards. Wir haben acht Konzepte ausgewählt, die nun in die zweite Runde des Wettbewerbs gehen. Insgesamt vier weitere Teams werden im Rahmen des »Mannheimer Sommers« mit kleineren Projekten betraut.

 

Am 30. Juni 2017 haben die acht Finalisten-Teams die Gelegenheit, anhand eines ausgearbeiteten Bühnenbildmodells ihr Konzept der Jury – bestehend aus der Leitung der Oper am NTM und ergänzt durch den renommierten Musik- und Theaterjournalisten Michael Stallknecht – persönlich vorzustellen und zu erläutern. Die Entwürfe sind denkbar unterschiedlich: Während sich ein Team mit den Möglichkeiten historischer Bewegungs- und Körpersprache auseinandersetzt, reduziert ein anderer Entwurf den Bühnenraum auf das ganz und gar Wesentliche und präsentiert eine Welt, in der Wind und Konfetti eine wichtige Rolle spielen. Sechs weitere, völlig verschiedene Konzepte runden das Bild ab. Die Entscheidung wird schwerfallen: Alle acht Finalisten-Entwürfe werden in der Woche vom 1.-9. Juli im Oberen Foyer ausgestellt sein.

 

Die Namen der Finalisten veröffentlichen wir in Kürze!