Alphabetfestival: Einladung der M-Quadrate
Für alle Bewohner der M-Quadrate machen wir am 26. Januar 2018 eine Sondereinführung.
TREFFPUNKT IM UNTEREN FOYER UM 19 UHR beim großen A
Cavalleria rusticana
Santuzza liebt Turiddu, der ihr die Ehe versprochen hat. Turiddu selbst aber liebt Lola, die in der Zwischenzeit die Frau des Fuhrmanns Alfio geworden ist. Als Alfio von der Untreue seiner Frau erfährt, ist das tragische Ende nicht mehr abzuwenden: Turiddu wird von Alfio ermordet. Pietro Mascagnis Operneinakter Cavalleria rusticana (»Sizilianische Bauernehre«) gilt als eines der Hauptwerke des »Verismo« (von ital. vero, dt. wahr), einer Strömung in Kunst und Literatur zwischen ca. 1890 und 1920, die Härte und Grausamkeit des alltäglichen Lebens nicht mehr beschönigen, sondern in aller Direktheit zeigen wollten. Viele Stücke, die dem Verismo zugerechnet werden, haben einen sozialkritischen Unterton, spielen in niedrigen sozialen Milieus, handeln von unglücklichen Beziehungen und gipfeln in einer Gewalttat. Um auf eine abendfüllende Länge zu kommen, wird der Einakter Cavalleria rusticana meist mit der Kurzoper I Pagliacci von Ruggero Leoncavallo verbunden (erstmals 1893 an der New Yorker Metropolitan Opera).
I pagliacci
Ähnlich wie die Oper Cavalleria rusticana erzählt auch Leoncavallos I pagliacci (»Der Bajazzo«) die Geschichte einer Untreue und der todbringenden Rache eines Betrogenen. Canio ist der Anführer einer reisenden Commedia dell’arte-Truppe. Seine Frau Nedda, ebenfalls Schauspielerin in Canios Truppe, plant mit ihrem Liebhaber Silvio zu fliehen, fürchtet jedoch Canios Rache. Als Canio und Nedda gemeinsam auf der Bühne stehen, vermischen sich Realität und Spiel: Nedda tritt als Colombina auf, die ihren Mann Bajazzo (alias Canio) mit einem Liebhaber betrügt. Vor Wut und Verzweiflung ersticht Canio Nedda auf offener Bühne und tötet auch ihren realen Liebhaber Silvio, der sich im Publikum befindet.
Den Doppelabend Cavalleria rusticana / I pagliacci inszenierte Roland Velte 1984 ganz im Sinne der Aufführungstradition. Bühne und Kostüme lassen ein dörfliches Italien um 1890 vor den Augen der Zuschauer aufsteigen, das in beiden Opern weit mehr als ein beliebiges Setting darstellt: Sowohl Mascagni als auch Leoncavallo geht es um die enge Verbindung zwischen den handelnden Figuren und ihrem Umfeld und Milieu; beide Komponisten stellen Ehrbegriffe und Moralvorstellungen an den Pranger.
M-Quadrate Besucher im Unteren Foyer
cd