Der ALPHABET-Chor in der Neuinszenierung von Claudio Monteverdi
Krönung der Poppea
ALPHABET-Chormitglied Claudia Klippel berichtet:
Gummistiefel erobern die Bretter, die die Welt bedeuten!
»Nachdem wir schon einige Male auf der Probenbühne in Neckarau zu Gast sein durften, kam am 21. März unser großer Tag… der Alphabetchor „eroberte“ die große Bühne des Nationaltheaters.
Blick in den Zuschauerraum von der Bühne aus gesehen
Gespannt und aufgeregt machte ich mich also auf zu unserer ersten Bühnenprobe, mit im Gepäck hatte ich knallrote Gummistiefel….nein, Sie haben sich nicht verlesen, dieses äußerst geschmackvolle Schuhwerk hatte an diesem Abend auch einen wichtigen Auftritt, doch dazu später mehr!
Nach dem Einsingen im Oberen Foyer gingen wir also hinter die Kulissen des Theaters, bis wir schließlich im Opernhaus angelangt waren. Da noch technische Details auf der Bühne besprochen wurden, lugten wir zunächst vorsichtig durch die Vorhänge und konnten so einen ersten Blick auf unsere neue Wirkungsstätte erhaschen…es war sehr beeindruckend.
Die Bühne war ca. eine Handbreit unter Wasser gesetzt, rotgemusterte Vorhänge umrahmten die Szenerie, die noch gekrönt wurde von einem riesigen Stern, der an der Decke schwebte.
Bühnenbildgrafik von Paul Zoller… und das (fast fertige) Bühnenbild
Nach einer kurzen Einweisung des Bühnenmeisters bat uns Regisseur Lorenzo Fiorini dann auf die Bühne, um unsere erste Szene zu proben. Da die provisorische Bühne in Neckarau zwar trocken, ansonsten aber fast identisch aufgebaut war, bewegten wir uns auch recht sicher durch das nasse Element.
Erste Bühnenprobe: Lorenzo Fioroni erklärt szenische Abläufe
Doch die Tücken des Wassers waren nicht zu unterschätzen, denn die Rutschgefahr war allgegenwärtig. Dies musste leider auch einer der Hauptdarsteller schmerzhaft spüren, der bei einer Szene ausrutschte und ärztlich versorgt werden musste. Es ging zwar alles gut aus, doch der Schreck saß ersteinmal.
Aber „the Show must go on“, also probten und wiederholten wir unsere Szenen weiter und versuchten, das Szenische möglichst optimal mit dem Musikalischen zu verbinden…was uns mal mehr, mal weniger gut gelang, Multitasking kann eben manchmal doch eine Herausforderung sein:)
Gegen 22 Uhr steuerten wir auf das Ende der Probe zu und nach knapp 4,5 Stunden in Gummistiefeln war es eine Erlösung, endlich wieder Turnschuhe anzuziehen.
Zuhause angekommen, ließ ich den Tag gedanklich Revue passieren und bin einfach dankbar, ein Teil dieser spannenden Produktion zu sein. Die Erlebnisse während dieses Opernprojektes sind einzigartig und werden noch getoppt von dem sehr netten Umgang miteinander, sowohl innerhalb des Chores als auch seitens der Verantwortlichen…hierfür vielen Dank an Alle!!!
Am Cembalo: Der Dirigent Jörg Halubek und der Pianist Matteo Pirola
Und keine Angst, bis zur Premiere sind alle Kostüme fertig und Sie können den wunderbaren Klängen der Krönung der Poppea lauschen, ohne von knallbunten Gummistiefeln abgelenkt zu werden;)!«