Alphabetfestival: Einladung der O-Quadrate
My Fair Lady
Für alle Bewohner der O-Quadrate machen wir am 11. März 2018 eine Sondereinführung.
TREFFPUNKT IM UNTEREN FOYER UM 17.30 UHR beim großen A
Vom Broadway nach Mannheim
Das Musical My Fair Lady erzählt die Geschichte einer Verwandlung. Der Sprachprofessor Henry Higgins nimmt die Blumenverkäuferin Eliza Doolittle in sein Haus auf, um sie mit den Mitteln seiner Sprecherziehung zur Lady zu machen. Was ihn interessiert, ist das phonetische Experiment, ihre Gossensprache in eine High-Society-fähige Sprache zu verwandeln – die Person Eliza Doolittle, ihre Nöte und Sorgen, spielen für den kopfgesteuerten Professor dagegen zunächst überhaupt keine Rolle. Aus genau diesem Konflikt erwächst der menschlich berührende Kern der Geschichte: Was geschieht, wenn man zur Erreichung eigener Ziele über die Bedürfnisse anderer Menschen hinweggeht?
George Bernard Shaws Theaterstück Pygmalion, das dem Musical von Frederick Loewe zugrunde liegt, verhandelt diese Frage auf satirische Weise. Bei ihm gibt es kein Happy End zwischen Eliza und Higgins, aber auch das Musical endet merkwürdig offen. Die klassische Operetten-Dramaturgie wird durchbrochen, auf große Eröffnungschöre, rauschende Finali und romantische Duette wird verzichtet, dafür eine enge Verknüpfung von Tanzelementen, Dialog und Songs erzielt. So greifen auch in der Produktion von Helmut Baumann und Jürg Burth Inszenierung und Choreographie konsequent ineinander. Beide Künstler haben sich als Tänzer, Choreographen, Schauspieler und Regisseure – insbesondere am Berliner Theater des Westens – einen Namen gemacht. Sie folgen in der Ästhetik ihrer Mannheimer My Fair Lady-Inszenierung ganz dem Vorbild der berühmten Verfilmung mit Audrey Hepburn und Rex Harrison aus dem Jahr 1964 und überführen sie in ein großes Verwandlungstheater mit überraschenden Bühneneffekten: Vom Londoner Covent Garden Markt, über den Salon des Sprachprofessors, bis hin zum königlichen Pferderennen von Ascot, werden alle im Stück durchschrittenen Räume auch auf der Bühne sichtbar, verbunden durch ein dichtes Gewebe von Tanz, Gesang und Musik. Das Besondere an der Mannheimer Produktion: Alle Hauptpartien werden von Opernsängern aus dem hauseigenen Ensemble übernommen. Die große, Genregrenzen überwindende Spannweite des Mannheimer Repertoires wird so auf ganz direkte Weise zum Erlebnis.