Allgemein, überdiesFünf Dinge, die Sie schon immer wissen wollten: Sergej Rachmaninow

 

EINS

Sergej Rachmaninow (1873-1943) war Komponist, Pianist und Dirigent. Am Konservatorium in Sankt Petersburg bekam er Unterricht im Klavierspiel, in Musiktheorie und in den allgemeinbildenden Fächern. In den letzteren konnte er allerdings die Abschlussprüfungen nicht bestehen, weswegen er das Konservatorium verlassen musste. Umso beeindruckender waren dagegen seine pianistischen Fähigkeiten. Meistens spielte er seine Kompositionen selbst, viele Werke spielte er auch für Schallplattenaufnahmen ein.

ZWEI

Rachmaninow hatte ungewöhnlich große Hände. Mit ihnen konnte er 12 Tasten auf dem Klavier greifen. Das verhalf ihm beim Komponieren und Spielen zu einer außergewöhnlichen Virtuosität.

DREI

Eines seiner größten Vorbilder war Peter Tschaikowsky. Ihm widmete Rachmaninow mit 20 Jahren seine Suite für zwei Klaviere op 5. Tschaikowski fühlte sich geehrt, witzelte, er habe in diesem Sommer „nur eine kleine Sinfonie“ zustande gebracht und wollte eine Aufführung des Werks hören. Dazu kam es aber wegen seines plötzlichen Todes nicht mehr. Erschüttert von dieser Nachricht schrieb Rachmaninow sein nächstes Werk „dem Andenken eines großen Künstlers gewidmet“.

VIER

So gut verstand er sich mit dem fast gleichalten Komponisten Alexander Skrjabin dagegen nicht: Dieser soll sich vor einer gemeinsamen Aufführung seines eigenen Klavierkonzertes betrunken haben, um Rachmaninows Dirigierfähigkeiten auf die Probe zu stellen. Auch Alexander Glasunow, der Rachmaninows 1. Sinfonie bei ihrer Uraufführung dirigierte, war wohl nicht gut auf Rachmaninow zu sprechen. Im Nachhinein gab er zu, während des Dirigierens ebenfalls betrunken gewesen zu sein.

FÜNF

Rachmaninow war ein schwermütiger Mann, der sich gerade von solchen Rückschlägen nicht so leicht erholte. Er verfiel in eine tiefe Schaffenskrise und Depressionen. Auf Bitten seiner Familie hin fand er Hilfe bei dem Pionierpsychiater Nikolai Dahl, der ihn mittels Hypnose einprägte: »Du wirst dein Konzert schreiben… Du wirst mit großer Leichtigkeit arbeiten… Das Konzert wird von exzellenter Qualität sein…« Tatsächlich komponierte er daraufhin sein erfolgreichstes Werk, das 2. Klavierkonzert op. 18, und widmete es aus Dankbarkeit seinem Arzt. Das Stück zählt heute zu den bekanntesten Konzerten der Romantik und wurde als Soundtrack in vielen Filmen verwendet und in einigen Pop-Songs zitiert.

 

Caterina Szigeth