Allgemein, Musiktheater, überdies»Il trovatore« – Das Konzeptionsgespräch

Die Proben für die letzte Opernpremiere der Spielzeit haben begonnen!

Am Anfang der Probenarbeit steht das Konzeptionsgespräch. Dazu sind auf der Probebühne in Neckarau die wichtigen Elemente des Bühnenbilds bereits aufgebaut, ein Beamer und eine Leinwand sowie große Tafeln mit den Kostümbildentwürfen stehen bereit. Die Sänger der Produktion bekommen hier das Regiekonzept vom Regisseur vorgestellt. Aber auch Mitarbeiter aus anderen Abteilungen, wie zum Beispiel aus dem Bereich Marketing und Presse sind da, um zu erfahren, wie die neue Inszenierung aussehen wird.

Der Regisseur Roger Vontobel präsentiert, wie er an das Stück heran gehen will und welche Themen des Stückes er in seiner Inszenierung betonen möchte. Für ihn ist es das Trauma, das die Personen stets verfolgt und ihnen im Nacken sitzt. Das offensichtliche Trauma in der Geschichte, das auf Azucena, die ihre Mutter auf einem Scheiterhaufen verbrennen sah, lastet, soll auf das gesamte Geschehen übertragen werden, dazu soll es zu einer realen Figur gemacht werden, verkörpert von einer Tänzerin. Das Trauma, das Unheil, wird aber auch im Bühenenbildentwurf von Claudia Rohner behandelt. Während sich die Handlung in einem weiten, kahlen Raum voller unruhiger Schatten und Formen abspielt, hängt eine Wolke, die langsam immer tiefer sinkt, stets über den Köpfen der Protagonisten. Inspiration fand das Regieteam für diese Bilderwelt unter anderem in den postapokalyptischen Szenarien des Films „The Road“ aus dem Jahr 2009. Das Kostümbild von Nina von Mechow versetzt die Bürgerkriegsthematik des Stückes in eine nicht näher definierte Zeit. Soldaten und aufständische Banden stehen sich gegenüber, beide Heere sind bereits vom Schrecken des Krieges und schweren Kämpfen gezeichnet. Bevor im Anschluss mit einer musiksalischen Probe begonnen wird, beugen sich Dramaturg Jan Dvorak und der musikalische Leiter Roberto Rizzi Brignoli über die Partitur …

 

Carlotta Riedelsheimer