AllgemeinFünf Dinge, die Sie schon immer wissen wollten: Gaetano Donizetti

Von schwierigen Familienverhältnissen, verlorenen Gerichtsprozessen und geklauten Schädeldächern – Gaetano Donizettis Leben war wohl kein einfaches. Fünf interessante Dinge darüber haben wir für euch im neuen Blogeintrag vorbereitet!       

Eins

Dass aus Gaetano Donizetti einer der großen Komponisten der italienischen Oper wird, schien vor seinem Hintergrund undenkbar: Als Sohn einer, in ärmlichen Verhältnissen lebenden, siebenköpfigen Familie, wird der achtjährige Donizetti auf die Chorsängerschule in Bergamo geschickt. Nicht aus musikalischen sondern aus finanziellen Gründen schreibt ihn sein Vater in der Lezioni Caritatevoli di Musica ein – für andere Schulen reichte das Geld nicht. Dort entdeckt Kapellmeister Simon Mayr, zu seinen Zeiten gefragter Opernkomponist, Donizettis Potenzial und ermöglicht ihm eine propre musikalische Ausbildung.

Zwei

Nicht jeder Komponist kann von sich behaupten je von Victor Hugo angeklagt worden zu sein. Tatsächlich hatte Donizetti das zweifelhafte Vergnügen mit dem französischen Autor vor Gericht zu stehen. Hugo beschuldigte ihn sein Werk Lucrèce Borgia, ohne seine Erlaubnis auf die Bühne gebracht zu haben. Donizetti verlor den Prozess, woraufhin er den Namen des Stück, das Bühnenbild, Ort und Zeit der Handlung und Kostüme abändern musste. Heute kennt man die Oper unter dem Namen »La Rinnegata«.

Drei

Glücklicherweise traf er nur bei diesem Werk auf Hindernisse: So kam er in seiner 30jährigen Laufbahn als Komponist auf eine beachtliche Anzahl von mehr als 70 Opern, 15 Sinfonien, 18 Quartetten und mehreren religiösen Werken. Vier Opern pro Jahr, wie er es etwa in einem Vertrag für das Theater in Neapel zusichert, waren für ihn keine Besonderheit, sondern normales Arbeitstempo. Seinen »Liebestrank« stellte er sogar in weniger als 15 Tagen fertig!

Vier

Donizetti, Bellini und Rossini zählen zu den Größen der italienischen Oper des frühen 19. Jahrhunderts – waren sie befreundet oder erbitterte Konkurrenten? Wer auf Tratsch steht, kommt hier nicht auf seine Rechnung – in nur wenigen Anektoden wird von einer Missgunst zwischen Rossini und ihm berichtet. Die beiden Kompnisten kannten sich schon aus ihrer Ausbildungszeit an Bolognas Philharmonie; nicht verwunderlich, dass sich einige ihrer Frühwerke ähneln. Auch Bellini kannte Donizetti persönlich und schätzte ihn sehr. Als er von dessen plötzlichem Tod erfuhr, komponierte er ein Requiem im Gedenken an seinen Freund.

Fünf

Einer postumen Diagnose nach litt Donizetti an Syphilis. Durch die Folgen der unbehandelten Krankheit  verlassen den geistig stark eingeschränkten Komponisten im April 1848 die Kräfte und er verstirbt im Kreise seiner Familie. Vorläufig wurde Donizetti in einer Kapelle in Bergamo begraben, bis seine Brüder ein Denkmal für ihn errichtet hatten. Als sein Sarg für dessen Verlegung ausgegraben wurde, stellte man jedoch mit Erschrecken fest, dass sein Schädel fehlte. Diesen fand man später, zur Schale umfunktioniert, in einer Irrenanstalt.

Trotz aller Tragik findet Donizetti immer wieder den Weg zum Humor und komponiert zahlreiche Opere buffe – denn Lachen ist bekanntlich die beste Medizin. »Don Pasquale«, eine seiner heiteren Opern, feiert am 31. Januar 2020 Premiere am Nationaltheater. In der Regie von Cordula Däuper ist fulminanter Opernspaß garantiert!

Wir freuen uns auf Euer Kommen!