AllgemeinProbenbesuch bei Albert Herring

Der Grundkurs Darstellendes Spiel 10 des Lise-Meitner-Gymnasiums begleitete als Produktionsgruppe Benjamin Brittens Oper »Albert Herring«.
Nach einem gemeinsamen Probenbesuch schrieben die Jugendlichen gemeinsam einen Text über die Erfahrungen, die sie bei dem Probenbesuch gemacht haben:

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Ich habe mich nicht auf etwas so Spannendes eingestellt, aber es war tatsächlich sehr unterhaltsam.

Beim Theater ist jeder Tag ein neues Abenteuer. Die Arbeit dort scheint auch mit vielen Problemen verbunden zu sein, die z.B. erst beim Proben auftreten und dann gelöst werden müssen. Es steckt sehr viel Aufwand dahinter und alles muss bis ins kleinste Detail geplant werden, was man manchmal vergisst, wenn man nur die finale Aufführung sieht. Gerade hinter den Kulissen merkt man daher erst, wie stressig alles sein kann.

Die Theaterbranche ist wie Puzzlespielen: alle Teile werden zu etwas Großartigem zusammengesetzt. Wichtige Bestandteile sind hierbei beispielsweise die vielen Menschen, die hinter dem Stück stecken und die Arbeit, die sie aufwenden. Daher war es beeindruckend, wie gut die Schauspieler ihre Texte und Einsätze wussten und zusammengearbeitet haben.

Eine lustige Szene war, als der Schauspieler von Albert mit den überdimensionalen Händen der Mutter (natürlich waren die nicht echt, dazu später mehr ;P ) verschiedene Positionen ausprobiert und diese im Stück dann letztendlich weggeworfen hat.

In solchen Situationen sieht man, wie spaßig die Arbeit am Theater wohl sein muss, obwohl sie natürlich nicht ganz unkompliziert ist, was auch die Regisseurin des Stückes bestätigte.

Ein weiterer amüsanter Moment war, als eines der Mädchen sich vor Albert erschrocken hat und dadurch vor Überraschung laut, hoch aufgeschrien bzw. gesungen hat, um anschließend wegzulaufen.

Das Spiel mit verschiedenen Dimensionen, Proportionen und Requisiten, sowie Kostümen, kurz gesagt allen Ausdrucksträgern, ermöglicht eine einzigartige Atmosphäre, da z.B. Emotionen besonders verstärkt werden. Das ganze Stück spielt auf einem riesigen Tisch, welcher gleichzeitig Handlungsort ist und Platz für andere Requisiten, wie zum Beispiel einen kleinen Obstladen, bietet. Auch werden Alberts verschiedene Facetten unter anderem durch Puppen und eine maßgeschneiderte Marionette veranschaulicht. Seine Mutter hingegen, welche als »Monster« über ihren Sohn herrscht, wird in der Szene mit überdimensionalem Kopf und Händen verkörpert, die zuerst wie aus Stein oder Pappe aussahen, jedoch eigentlich aus einem gummihaften Material bestanden, was wir herausfanden, als sie auf einmal über die Bühne dopsten. Neben den Kostümen und Requisiten waren vor allem die Gesangsleistungen der Schauspieler/-innen und deren laute Stimme ausdrucksstark.

Bezogen auf »Albert Herring« kann man also sagen, dass zum einen die dramaturgische Gestaltung von Albert interessant war, die Spieler ihre Rolle gut umgesetzt haben und durch die szenische Darstellung mit den Proportionen eine tolle Atmosphäre geschaffen wurde. Zum anderen ziehen wir als Fazit für die Theaterarbeit, dass sie chaotisch, aufwendig, anstrengend, und dabei aber trotzdem immer noch lustig ist.