Allgemein, Festivalzentrum, Mannheimer Sommer, Programm SchwetzingenFestivalglossar – Existenzialismus

Existenzialismus:  Wer bereits in der Oper „der Fremde“ von der Komponistin Cecilia Arditto und der Regisseurin Annette Müller war, wird sich vielleicht am Ende gefragt haben: was ist eigentlich dieser Existenzialismus?

Eine schnelle Internetrecherche auf dem Weg aus dem Werkhaus, würde folgendes Ergebnis liefern:

1.        Besonders von J.P. Sartre ausgehende Philosophie, Weltanschauung; davon beeinflusste unbürgerliche, unkonventionelle [und moralisch freizügige] Lebenseinstellung, die auf der Überzeugung von der [verpflichtenden] Freiheit und unausweichlichen Diesseitigkeit des menschlichen Daseins beruht

2.        Existenzphilosophie

Äh. Ok.  

Was sich in Wörterbüchern so kompliziert anhört, kann man eigentlich ganz einfach erklären:  

Der Existenzialismus beschäftigt sich in erster Linie mit der menschlichen Existenz und dem Sinn des Lebens. Dabei geht er davon aus, dass der Mensch zunächst einfach existiert und keine vorgegebene Bestimmung hat. Er hat die Freiheit, sich selbst durch seine Handlungen und Entscheidungen zu definieren, muss aber auch die Verantwortung für diese Entscheidungen übernehmen. Das Leben selbst ist sinnlos. Während einige Philosophen den Suizid als Lösung gegen die sinnlose Welt sehen, lehnt Camus dies ab. Suizid zu begehen, hieße dem Absurden zu erliegen. Camus sieht aber im Weiterleben dem Absurden ins Auge zu sehen, die anzustrebende Revolte gegen die Sinnlosigkeit der Welt. Jeder Mensch muss also seinen eigenen Sinn im Leben finden.

Genau dieser Sinnlosigkeit des Lebens und der Bedeutung des Menschen, geht Camus in seinem Roman „der Fremde“ nach. Cecilia Arditto kreiert gemeinsam mit Annette Müller die Geschichte des gleichgültigen Franzosen Meursault zu einem intimen Drama der Klänge.