Allgemein, Mannheimer SommerEine Einführung zu „Mozart Dance Explosion“

Viele, wenn nicht gar die meisten Menschen verspüren das Bedürfnis mit zu wippen, aufzuspringen, los zu tanzen, sobald irgendwo Musik gespielt wird. Auch dem Regisseur und Performer Daniel Cremer geht es ähnlich, jeden Morgen tanzt er sich wach. So auch vor etwas über vier Jahren, als zufällig Mozarts Klarinettenquintett anging. Doch regten sich dabei nicht nur die Muskeln in Cremers Armen und Beinen, auch die Zahnräder im Kopf fingen an zu rattern.

Wieso wird nicht mehr getanzt zu klassischer Musik? Wieso sitzen wir stillschweigend in starren Stuhlreihen, obwohl es uns im ganzen Körper juckt? Wozu hat Mozart sich denn all die Mühe gemacht, wenn wir heute gar nicht mehr wissen anständig mit seinen Melodien umzugehen?

Schon bald darauf entstanden die ersten Entwürfe zur heutigen Vorstellung von „Mozart Dance Explosion“, mussten aufgrund von Covid aber verworfen werden. Umso erfreulicher ist es, dass am 2. Juli 2024 nun endlich die Premiere des Stückes im Jagdsaal des Schwetzinger Schlosses stattfinden kann. Mithilfe des Mumuvitch Disko Orkestar, einer Mannheimer Musikgruppe, möchte Daniel Cremer den Sprung in einen Raum schaffen, der Vergangenheit und Zukunft verschmelzen lässt. Ein Raum, in dem Wiener Klassik auf urbane Folk-Songs trifft und in ihrer Dynamik alle Anwesenden zum Mitmachen bewegt. Die Interaktivität der Performance wird zusätzlich betont, indem auf eine Bühne verzichtet wird. So sind Musizierende, Moderierende und Rezipierende Teil eines Ganzen. Angeleitet wird das Stück im Übrigen vom selbsternannten Zeremonienmeister Cremer höchstpersönlich, der sich durch vorangegangene Recherche ein buntes Spiel mit Reglementierungen alter und neuer Zeit erlauben kann, welches womöglich auch das verzauberte Publikum zum Umdenken bewegt.

Text: Alina
Bild: MaSo